Für die deutschen Sparer hat das lang anhaltende Niedrigzinsumfeld zum Beschreiten neuer Wege geführt, da sich klassische Geldanlagen wie das Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld nicht mehr rentieren. Die optimale Lösung wird durch breit gesteuerte Investments in Aktien in Form von Fonds geboten. Hierbei gibt es jedoch zwei völlig verschiedene Varianten: Aktienfonds und Indexfonds. Der nachfolgende Beitrag beschreibt Funktionsweise und Unterschiede.
Was sind Indexfonds?
Unter den seit 1998 auch in Deutschland verfügbaren Indexfonds sind, einfach ausgedrückt, Investmentfonds zu verstehen, welchen die Aufgabe zukommt, vorgegebene und meist sehr bekannte Indizes bestmöglich nachzubilden. Ein populäres und oft genutztes Beispiel hierfür ist der deutsche DAX Index, der die Entwicklung von den 40 führenden Konzernen widerspiegelt. In der Regel werden die zugrunde liegenden Indizes in Indexfonds physisch nachgebildet. Das bedeutet weitgehend ähnliche Zusammensetzung bei Referenzindex und Indexfonds, wobei jedoch in der letzteren Variante nicht zwingend dieselben Aktien wie in der erstgenannten Version enthalten sein müssen. Um eine möglichst exakte Spiegelung des Basisindex zu gewährleisten, kann ein Indexfonds auch in die Aktien anderer Unternehmen investieren, sofern diese bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Was sind Aktienfonds?
Ein Aktienfonds ist ein Anlageinstrument, welches die Gelder der Investoren zu überwiegenden Teilen in die Aktien von Unternehmen mit nationalen oder internationalen Aktionsfeldern fließen lässt. Demnach partizipieren Anleger bei Aktienfonds sowohl am Erfolg als auch am Misserfolg der involvierten Aktiengesellschaften. In der Regel wird ein kleiner Teil des Fondsvermögens in bar vorbehalten, damit das Management effizient auf bestimmte Marktsituationen reagieren kann. Aktienfonds können beispielsweise auf Blue Chips ausgerichtet sein, also auf die Aktien weltweit operierender Unternehmen mit anerkannten Qualitätsstandards. Darüber hinaus kann ein Aktienfonds in Anteile kleinerer und mittelgroßer Unternehmen beziehungsweise in besondere Wirtschaftszweige, Regionen, Länder oder Branchen investieren. Wichtig ist zudem, dass Aktienfonds als Sondervermögen auch bei Insolvenz des Emittenten vor Gläubigerzugriffen geschützt sind.
Die Funktionsweise von Indexfonds
Weil es sich bei einem Indexfonds um ein passives Anlagevehikel handelt, entwickelt er sich ohne ständige Überwachung durch einen Fondsmanager. Seine einzige Aufgabe besteht in der möglichst genauen Nachbildung des zugrunde liegenden Referenzindex. Ein Eingreifen des Managements wird lediglich bei Veränderungen im Basisindex erforderlich, wenn beispielsweise ein Unternehmen ausscheidet und durch ein anderes ersetzt wird. Anleger erkennen die aktuelle Performance eines Indexfonds an einer möglichst klein ausfallenden Kennziffer, dem sogenannten Tracking Error. Da Indexfonds ohne permanentes Management auskommen, zeichnen sie sich durch vergleichsweise niedrige Kosten aus. Weitere Unterschiede bestehen in der Handelsart. Während klassische Indexfonds von Fondsgesellschaften verkauft und angekauft werden, sind so bezeichnete Exchange Traded Funds zu aktuellen Kursen an der Börse erhältlich.
Aktienfonds in der Funktionsweise
Als aktives Anlageinstrument wird ein Aktienfonds seitens der Performance permanent von Managern überwacht. Das Management ist auch für die Zusammensetzung zuständig und diesbezüglich an gesetzliche sowie hausinterne Anlagevorschriften gebunden. Entwickelt sich eine im Fondsvermögen enthaltene Aktie nicht dem Anlageziel entsprechen, kann sie der Manager durch eine andere Unternehmensbeteiligung ersetzen. Jeder Fondsmanager möchte optimale Ergebnisse für den von ihm betreuten Aktienfonds erzielen und dabei den Markt als Ganzes schlagen. Dieser Ansatz resultiert für engagierte Anleger in hohen Kosten, welche jedoch nicht immer gerechtfertigt sind.
Fazit
Währende vergleichsweise teure Aktienfonds selten den Versprechen des Managements gerecht werden, erzielen Indexfonds bei niedrigen Gebühren attraktive Renditen. Ein weiterer Aspekt, der für Indexfonds spricht, ist die breite Streuung der Anlegergelder innerhalb eines bestimmten Index. Bestmögliche Diversifikation reduziert das Risiko, insbesondere bei volatilen Börsenzeiten erheblich. Gleichwohl setzen beide Fonds-Varianten zum Erzielen optimaler Erträge langen Anlagehorizont voraus.
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