Die Menschen fürchten sich seit jeher vor Blitz und Donner: Die Alten Griechen glaubten, dass sich durch ein Gewitter der Zorn Zeus entlade. Und bei den Germanen schlug Thor mit seinem Hammer zu. Die Angst ist nicht unbegründet. So geht beispielsweise der Verband der Elektrotechnik (VDE) davon aus, dass jährlich 800 Menschen in Deutschland vom Blitz getroffen werden. Dabei sterben 3 bis 7 Menschen – die meisten überleben glücklicherweise, aber teils mit schweren Verletzungen. Aber nicht nur für die Menschen sind Gewitter gefährlich, sondern auch für Haus und Hof. Denn Gewitter werden meist von starken Regen, Hagel und Sturm begleitet.
Wetterdienste warnen immer wieder vor extremen Unwettern mit Gewitter, Hagel und Sturm
Im Jahr 2020 kam es zu rund 399.000 Blitzeinschlägen in Deutschland. Dies entspricht knapp 50.000 Blitze mehr als im Vorjahr, aber zeitgleich dem zweit-niedrigsten Wert im beobachteten Zeitraum. Am meisten Blitze schlugen im Jahr 2014 ein. Der Ort in Deutschland mit der höchsten Blitzdichte war das niedersächsische Wolfsburg. Im Jahr 2020 gab es dort 5,8 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer.
So werden immer wieder durch Gewitter und Sturm viele Schäden am Haus oder in der Wohnung verursacht. Eine Vielzahl der Schäden lässt sich aber durchaus verhindern oder zumindest vermindern. Denn schon oft helfen einige einfache Handgriffe, um Schäden zu vermeiden, bzw zu vermindern:
* Die Fenster und die Läden schließen
So ist es ist sinnvoll, dass während eines Sturms die Rollläden oder Fensterläden geschlossen werden. Diese sollten allerdings komplett geschlossen werden oder man lässt die Rollläden dann besser doch ganz offen, so der Rat von Experten. Denn eine halbe Stellung ist keine Option, da dann der Wind zwischen die nur halb geschlossenen Läden und das Fenster dringt, was den Rollladen aus der Führung drücken kann. Fachleute raten deshalb auch, dass alle Fenster und Türen - sogar im Keller - geschlossen werden sollten.
* Was lose ist, rechtzeitig wegräumen
Es sind oft nicht die tief verwurzelten Bäume, welche im Sturm fallen und Schäden verursachen. Es handelt sich meist um lose Gegenstände, die herumliegen und bei Sturm zu Geschossen werden können. So kann selbst der leere Blumentopf auf der Balkonbrüstung oder eine kleine herumliegende Gartenschaufel können abheben und mit großer Wucht in Häuser einschlagen und Fenster zerschlagen. Daher ist es sinnvoll, dass vor einem Sturm auch zum scheinbar banalen Aufräumen von selbst kleinen Gegenständen geraten wird. Und: Sichern Sie Ihre Mülltonne und parken Sie ihr Auto unter Umständen um. Es sollte nicht unter hohen Bäumen oder in der Nähe von Häusern stehen
* Was locker ist, rechtzeitig befestigen
So können Windböen beispielsweise Vordächer, Dachrinnen, Fensterläden, Verkleidungen am Balkongeländer und Markisen losreißen, wenn diese nicht ausreichend befestigt sind oder sich im Laufe der Jahre gelockert haben. Diese Teile können natürlich nicht vor jedem Sturm demontiert werden, aber man kann sie sichern, beispielsweise die Fensterläden etwa durch stabile Verankerungen der Scharniere.
* Strom bei Wassereintritt abschalten
Für Räume, welche am ehesten bei Starkregen geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz getrennt werden. Sollte der Ernstfall eines Wassereinbruchs eintretten, muss der Sicherungsschalter für das gesamte Haus schnellstmöglich umlegt und die Stromzufuhr unterbrochen werden. Denn wenn es durch das Wasser zu einem Kurzschluss kommt, stellt dies später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr dar und behindert schnell reagieren zu können.
Wie stellt man fest, in welcher Entfernung sich ein Gewitter befindet
Wenn zwischen zwischen Blitz und Donner weniger als zehn Sekunden liegen, dann ist das Gewitter bereits über einem und es besteht Lebensgefahr. In diesem Fall sollte man schnell Schutz suchen. Es gilt die Regel: Eine Sekunde zeitlicher Abstand zwischen Blitz und Donner entspricht 300 Metern. Die Entfernung eines Gewitters kann auch mit einer mathematischen Formel berechnet werden. Dazu wird der in Sekunden berechnete Abstand zwischen Blitz und Donner mit der Schallgeschwindigkeit multipliziert. Der Abstand zum Gewitter berechnet sich, indem man die Zeit zwischen Blitz und Donner in Sekunden mit der Schallgeschwindigkeit mal nimmt. In trockener, 20° C warmer Luft beträgt diese 343,2 Meter pro Sekunde. Um die Entfernung in Kilometern zu erhalten, teilt man die Distanz in Metern durch 1000.
Richtiges Verhalten bei einem Gewitter
* Hört man nur Donner und sieht aber noch keine Blitze, ist das Gewitter noch maximal zehn Kilometer entfernt. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um Schutz in einem Auto oder einem Gebäude mit Blitzschutzsystem zu suchen.
* Wenn beides nicht verfügbar ist, sollte man sich in einem Abstand von etwa drei Metern neben einem Gebäude oder einem Laternenpfahl aufhalten und die Füße zusammenstellen.
* Falls man sich in einer unmittelbarern Nähe eines Blitzeinschlags befinden sollte, läuft man auf keinen Fall weg. Denn von der Einschlagstelle aus breitet sich die Spannung kreisförmig aus. Wenn man davonläuft, besteht die Gefahr einer Schrittspannung. Während des Schrittes stehen die Füße auseinander und es besteht ein Spannungsunterschied und der Strom kann durch den Körper fließen.
* Aufeiner freien Fläche sollte man eine niedriger gelegene Fläche aufsuchen, die Beine zusammenstellen und in die Hocke gehen. Bei Gruppen sollten sich die Mitglieder weit verteilen, um nicht als kompakte Erhebung zu wirken.
* In den Bergen ist Achtsamkeit wichtig: Über den Fels kann sich Blitzstrom kilometerweit ausbreiten. Beachten sollte man vorab unbedingt den Wetterbericht und die Wolkenentwicklung im Auge behalten.
* In jedem Fall gilt: Weg mit Metall! Nur weil man ein Handy, Fahrrad oder Wanderstock in der Hand hält, ist die Wahrscheinlichkeit nicht höher, dass man vom Blitz getroffen wird. Beachten sollten man aber, wenn der Blitz trifft, dann leitet Metall besonders gut.
Wie entstehen Blitze?
Gewitterwolken entstehen, wenn kalte und warme Luftmassen aufeinandertreffen. Die Ladung in der Gewitterwolke bildet sich durch die Reibung von Graupelteilchen und Eiskristallen. Die Eiskristalle laden sich durch die Reibung positiv auf und steigen durch ihr geringes Gewicht in der Wolke nach oben auf. Die Graupelteilchen wiederum werden negativ geladen und sinken in der Wolke ab, da sie deutlich schwerer sind. Die elektrische Spannung in der Wolke entlädt sich dann in der Form von Blitzen. Da mit steigender Temperatur auch die Energiedichte in der Luft steigt, sind Blitze grundsätzlich häufiger im Sommer zu beobachten.
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